Schakal
(erstellt: September 2007)
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1. Zoologisch
2. Vorkommen im Alten Testament
2.1. Begriff
Die Bezeichnung תנים tannîm begegnet nur im Plural und bezeichnet den Schakal (Keel / Küchler, 1984, 147), möglicherweise auch allgemein den Wildhund oder den Wolf (so Riede, 2002, 188, der איים ’ijjîm [→ Dämonen
Schwierig ist die etymologische Herleitung des Wortes, das möglicherweise verwandt ist mit תנין tannîn „(Chaos-)Schlange“ (→ Chaos / Chaoskampf
2.2. Verwendung
Schakale konnotieren die von ihnen bewohnten Orte auf bestimmte Weise: Der Ort, an dem diese Tiere wohnen, ist zerstört (Jes 34,13f
1) Schakale als Bewohner der Einöde (Ruinen und Wüste): In den Prophetien → Jesajas
Fast sprichwörtlich findet sich im Buch → Jeremia
Mal 1,3
Dagegen hebt Jes 43,20
2) Das Heulen der Schakale als Bild für Klage und Trauer: Mi 1,8
3. Vorkommen auf Bildträgern
Singulär ist die Darstellung eines Caniden (Wolf?), der einen Menschen angreift, auf einem in Jerusalem gekauften Skarabäus (Abb. 3). Parallelen zu diesem Motiv können vielleicht in dem den Pharao darstellenden → Löwen
Literaturverzeichnis
1. Lexikonartikel
- Biblisch-historisches Handwörterbuch, Göttingen 1962-1979
- Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Stuttgart u.a. 1973ff
- Biblisches Reallexikon, 2. Aufl., Tübingen 1977
- Theologisches Handwörterbuch zum Alten Testament, 5. Aufl., München / Zürich 1994-1995
- Neues Bibel-Lexikon, Zürich u.a. 1991-2001
- The Anchor Bible Dictionary, New York 1992
- Dictionary of Deities and Demons in the Bible, 2. Aufl., Leiden 1999
- Calwer Bibellexikon, Stuttgart 2003
2. Weitere Literatur
- Frevel, Christian, 1995, Art. תַּן in: Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament 8, Stuttgart u.a., 701-709.
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- Hugger, Pirmin, 1971, Jahwe meine Zuflucht. Gestalt und Theologie des 91. Psalms, Münsterschwarzach.
- Keel, Othmar / Küchler, Max / Uehlinger, Christoph, 1984, Orte und Landschaften der Bibel, Bd.1: Geographisch-geschichtliche Landeskunde, Göttingen.
- Keel, Othmar, 1994, Stempelsiegel – Das Problem palästinischer Werkstätten, in: Studien zu den Stempelsiegeln aus Palästina / Israel IV. Mit Registern zu den Bänden I-IV (OBO 135), Freiburg (Schweiz) / Göttingen, 203-252.
- Keel, Othmar, 1997, Corpus der Stempelsiegel-Amulette aus Palästina, Israel. Katalog Band 1: Von Tell Abu Farag bis Atlit (OBO.SA 13), Freiburg (Schweiz) / Göttingen
- Keel, Othmar, 2003, Schwache alttestamentliche Ansätze zur Konstruktion einer stark dualistisch getönten Welt, in: Lange, Armin / Lichtenberger, Hermann / Römheld, K.F. Diethard (Hg.), Die Dämonen. Die Dämonologie der israelitisch-jüdischen und frühchristlichen Literatur im Kontext ihrer Umwelt – Demons. The demonology of Israelite-Jewish and early Christian literature in context of their environment, Tübingen, 211-236.
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- Riede, Peter, 2000, Im Netz des Jägers. Studien zur Feindmetaphorik der Individualpsalmen (WMANT 85), Neukirchen-Vluyn.
- Riede, Peter, 2002, „Denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen“. Hebräische Tiernamen und was sie uns verraten, in: ders. (Hg.), Im Spiegel der Tiere. Studien zum Verhältnis von Mensch und Tier im alten Israel (OBO 187), Freiburg (Schweiz) / Göttingen, 165-212.
- Riede, Peter, 2003, „Ich bin ein Bruder der Schakale“ (Hi 30,29
). Tiere als Exponenten der gegenmenschlichen Welt in der Bildsprache der Hiobdialoge, in: A. Lange / H. Lichtenberger / K.F.D. Römheld (Hgg.), Die Dämonen. Die Dämonologie der israelitisch-jüdischen und frühchristlichen Literatur im Kontext ihrer Umwelt – Demons. The demonology of Israelite-Jewish and early Christian literature in context of their environment, Tübingen, 292-306. - http://www.world-of-animals.de/tierlexikon/tierart_Schakale.html
- http://www.fressi-fressi.de/brehm/wolf_seite_5.htm
Abbildungsverzeichnis
- Canide und Uräus (Amulett; Tell el-‘Ağğūl; 18. Dynastie). Aus: Keel, 1997, 148f., Abb. 128; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
- Geflügelter Canide (Tell el-‘Aǧǧūl; 18. Dyn.). Aus: Keel, 1997, 244f., Abb. 421; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
- Canide greift Mensch an (Mittelbronze IIB). Aus: Keel, 1994, 212, Taf. 18,1; © Stiftung BIBEL+ORIENT, Freiburg / Schweiz
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